Wulff Heinrich von Baudissin
         BAUDISSIN     
Wulff Heinrich von        

« 1579        
U 1646        


Die folgenden Ausführungen sind erst möglich geworden durch die Bereitstellung von Unterlagen aus dem Besitz von Christian von Baudissin . Dafür möchte ich mich hier bedanken.

Es handelt sich dabei um Abschriften aus dem Genealogischem-Historischen Adelslexikon des Heiligen Römischen Reichs von 1747 und um eine Kopie aus unbekannter Quelle.

Aus Respekt vor den unbekannten Biographen sind deren Ausführungen weitestgehend wörtlich übernommen und mit eigenen, respektlosen Anmerkungen versehen worden.

Wulff Heinrich von Baudissin auf Rohenberg, Gallenckau und Neuenfeld wird in einigen Quellen (und Bildern) einfach Wulf Heinrich von Bauditz, Baudis und auch Baudish genannt. Andere unterstellen ihm sogar einen Grafentitel. Den Grafentitel erlangte aber erst sein Enkel gleichen Namens.

"Wulf Heinrich wurde geboren 1579 und genoß des Vortheils einer guten Erziehung, besaß Tapferkeit, Rechtschaffenheit und Klugheit, und rede außer seiner Muttersprache die Italienische, Französische, Böhmische, Ungarische und Slavische Sprache. (s. dazu Anmerkung 1)

Nachdem er einige Zeit aufs Reisen zugebracht, sich in Böhmen, Oestereig und Mähren, insonderheit aber am Kaiserlichen Hofe aufgehalten hatte, that er die Ungarischen Feldzüge,diente als Leutenant der Cavallerie der Republik Venedig anno 1613 im Friaulischen Kriege, (siehe Link dazu) und ging 1618 wieder nach Böhmen; befand sich als Rittmeister in Diensten des unglücklichen Königs Friedrich bei der Schlacht auf dem weißen Berge, warf sich nach dem Verlust derselben nach Glatz und bewies ausnehmende Tapferkeit bei der anno 1622 vorgefallenen Belagerung dieser Stadt.

Hierauf begab er sich zum Grafen von Oldenburg und ging anno 1625 als Rittmeister in dänische Dienste , erhielt 1626 ein Regiment zu Roß als Oberster, verließ diese Dienste um Gustav Adolf zu folgen, von welchem er 1627 ebenfalls ein Regiment erhielt.

In den Pohlnischen Feldzügen legte er an der Pohlnischen Grenze unweit Lissa, bei dem sogenannten Storchneste, die auf der Karte des Gloganischen Kreises angemerkte Baudish-Schanze ab; anno 1630 that er den Kaiserl. Bei Püritz großen Abbruch, und war in diesem Jahr General-Leutenant und hielt sich in dem Treffen bei Werben ungemein Wohl.

Das folgende Jahr schickte ihn der König von Schweden nach Copenhagen, wegen Zusammenkunft der Protestierenden zu handeln, welches aber fruchtlos ablief.

Nach diesem ward er Feldmarschall, nahm im Köllnisch unterschiedene Plätze weg, ließ Andernach plündern, und überfiel Spanier bei Neimäg, anno 1633 entsetzte er die von den Spaniern belagerte Stadt Andernach, dankte aber ab, weil er vermeinte, daß ihm seine bisherigen Dienste nicht sattsam belohnt waren, ob ihm zwar gleich den 13. Dezember 1633 von der Königin Christina von Schweden, das im Hochfürstl. Münster gelegene Amt Cloppenburg und Kloster Roosenburg, Ihm und seinen Erben, war geschenkt worden, und ging (nach) Oldenburg, wo er privatisierte.(siehe Anmerkung 2)

Den 9. August 1636 tat er als General-Feldmarschall im Cursächsischen Diensten , erhielt den 1. October ein alarg-rebusier Regiment; im Jahre 1636 wurde er bei Dönitz geschlagen, und belagerte Magdeburg und weil er in dieser Belagerung einen gefährlichen Schuß in der Hüfte bekam, so verließ er am 30. Juni die Kriegsdienste gänzlich.( Anmerkung 3)

Hielt sich einige Zeit in Oldenburg auf und begab sich hernach nach Preußen.

König Vladislaus IV. von Pohlen und Schweden
(siehe dazu
Anmerkung 4) , ernannte ihn zu Kriegsrath, General-Leutenant und Obristen, ertheilte Ihm den 30. Juni 1641 d. Indigenat in Preußen, und brachte Ihn in unteschiedenen Verschickungen an den König von Dänemark; welcher Ihm, zur Belohnung der ehemals geleisteten Dienste anno 1644 den Elephanten Orden ertheilte; Anno 1643 wurde Ihm der rechte Schenkel von einem Pferd entzwei geschlagen, wovon er zwar meistentheils geheilt worden, doch da hierzu noch eine innerliche Krankheit kam, starb er 1646 den 24. Juni und ist in der Pfarrkirche zu Elbingen beigesetzt.

In seinen Feldzügen hat er außer unterschieden Eisenwunden 13 Schußwunden bekommen und nahm 2 Kugeln mit sich ins Grab.

Anno 1625 vermählte er sich in Oldenburg mit Maria von Thäl Tochter. Selbige starb 1729 2.Oktober in Abingen, woselbst sie auch in der Pfarrkirche begraben ist."

Hier seien zwei Randbemerkungen erlaubt:
Erstens kann beim lockeren Lesen dieser Biographie der Verdacht aufkommen, daß die Vermählung mit seinem angetrauten Weibe dem zähen Wulff Heinrich die entscheidende Verwundung versetzt hätte.
Das ist sicher nicht so gemeint.
Außerdem können wir wohl unterstellen, daß die alte Dame nicht über einhundert Jahre alt geworden ist und sicher schon 1629 starb.



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